Aufguss in Saunen
Ein Saunabesuch mit dem berühmten Aufguss ist aus unserer heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken, der für eine höhere Hitze sorgt. In den öffentlichen Saunen darf man selber nicht zum Aufgusskübel greifen, wobei dies in Finnland sogar üblich ist. Hierzulande ist dies in einigen Saunen wegen Brandschutzgefahr verboten. In Finnland giesst man gewöhnlich mit Alkohol auf. Für Menschen die noch nie einen Aufguss erlebt haben, sollten sich vorher bei dem Saunameister darüber informieren. Dieser wird meistens nach einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt:
Ablauf des Aufguss-Vorganges
Zuerst wird frische Luft in die Sauna gelassen, wobei die Tür für eine kurze Zeit aufgelassen wird. Das Saunieren fängt nun an und die Gäste schwitzen. Nach kurzer Zeit beginnt der Aufguss und man sollte während dieses Vorganges niemals die Tür öffnen, da dies von anderen Gästen als unhöflich angesehen wird. Wenn man feststellt, dass die Hitze einem zu stark wird, sollte man sich tiefer setzen, da diese bis nach oben steigt. In der Regel wird der Aufguss mit einer Kelle ausgeführt, dabei wird das Aufgusswasser mit ihr auf die Saunasteine verteilt, damit das Wasser verdampfen und die Luftfeuchtigkeit im Saunaraum abgeben kann. Nun steigt der heiße Dampf nach oben an die Decke des Saunaraums.
Der Saunameister fächelt mit einem Handtuch durch die Luft, damit sich der Dampf besser im Raum verteilt – dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Dieser wird dreimal durchgeführt, wobei Saunaprofis bis zu 6 Durchgänge schaffen. Wenn der Saunameister seine Arbeit gut gemacht hat, wird er nach dem Aufguss-Vorgang beklatscht. Wenn es einem selber zu heiß wird, dann sollte man rechtzeitig Bescheid sagen – dies nehmen einem die anderen Saunagäste nicht übel und es ist auch besser für die eigene Gesundheit (Kreislaufzusammenbruch).
Welche Aufguss-Arten gibt es?
Bei dem Salz-Aufguss reibt man den Körper nach dem Schwitzen mit Salz ein, wofür man vor allem grobkörniges Meer- oder Kochsalz verwendet. Da das Salz eine entschlackende und schweisstreibende Wirkung auf den Körper hat, wird die Haut gepeelt und erhält dadurch eine ganz besondere Weichheit. Es werden auch als Duftöle gerne Nadelhölzer bei Salzaufgüssen eingesetzt und es besteht die Möglichkeit, das Salz direkt in das Aufgusswasser zu geben, wodurch man bewirkt, dass die Wassertropfen verdampfen und das Salz sich besser im Raum verteilt. Vor allem Asthmatiker profitieren von dem Salzaufguss, da die Atmung dadurch viel besser und vor allem gleichmäßiger wird.
Bei dem Frucht-Aufguss wird meistens klein geschnittenes Obst, das meistens gekühlt ist, an die Saunabesucher verteilt. Diese Methode ist sehr erfrischend und tut gut. Bei dem Honigguss wird der Körper vor dem Saunabesuch oder nach dem Vorschwitzen mit Honig eingerieben. Der Honig wird durch die starke Hitze flüssig und kann besser in die Haut einziehen, dort wirkt er reinigend und pflegend.
Bei dem Eis-Aufguss wird das Aufgusswasser mit Eiswürfelstückchen gemischt. Das Eis beginnt zu schmilzen und verdampft im Raum, ohne durch den Stein zu tropfen. Ein stärkerer Dampfeffekt wird hierbei erzeugt, der sehr angenehm für die Haut ist, wobei man den selben Effekt auch mit Schnee erzielen kann.
Der Birken-Aufguss, der auch Wenik-Aufguss genannt wird, kann entweder nur mit Wasser oder Birkenwasser aufgegossen werden. Zuvor werden Birkenbüschel eingeweicht, die zum Abschlagen der Haut verwendet werden, auch als Quästen bekannt. Die Saunabesucher schlagen sich mit den Büscheln gegenseitig oder alleine auf die Haut, um die Blutzirkulation anzuregen und ein wohltuendes, erfrischendes Gefühl zu erzeugen.